ursprung
RETTUNGSHUNDEARBEIT    
 
 
 
 
 
 
Ursprung

Der Hund ist bereits seit Jahrtausenden das Haus- und Arbeitstier des Menschen. Sein Einsatz als Rettungshund ist dagegen eine recht moderne Erscheinung. Mönche in der Schweiz züchteten zwar seit Mitte des 17. Jahrhundert eigene Hunde, die ersten Bernhardiner, deren Aufgabe es aber zunächst nur war die verschneiten Wege zum Hospiz zu finden. Dabei konnten die Bernhardiner auch schon mal verirrte oder im Schnee verschüttete Menschen das Leben retten, indem die Opfer zum Kloster geführt wurden. Allein ein Bernhardiner namens Barry soll zu Beginn des 18. Jahrhunderts über 40 Menschen das Leben gerettet haben.

Erst zu Kriegszeiten machte man sich in der deutschen Armee Gedanken über die Ausbildung von Hunden im Sanitätsdienst, die verwundete Soldaten Aufspüren sollten. Jean Bungartz gründete deshalb 1890 den Deutschen Verein für Sanitätshunde. Während die Kosten für Ausbildung und Unterhalt von der Armee getragen wurden, übernahmen Privatpersonen die Durchführung und Verantwortung der Ausbildung der Sanitätshunde. 

Im Ersten Weltkrieg erfuhr das Sanitätshundewesen einen deutlichen Aufschwung. Die Zahl der aktiven Sanitätshunde stieg von knapp einem Dutzend, zu Beginn des Krieges, auf über 4000 Hunden im weiteren Verlauf des Krieges. Diese Sanitätshunde wurden auf freiwilliger Basis von Züchtern oder Privatleuten leihweise zur Verfügung gestellt. An die 30.000 Hunde dienten bis zum Ende des Ersten Weltkrieges als Wächter, Melder oder Sanitätshunde, von denen weniger als 10 Prozent wieder zu ihren Eigentümern zurückkehrten. Das gesamte Hundewesen in Deutschland nahm einen Aufschwung, die Ausbildung blieb aber weiter beim Militär.

In der Schweiz hingegen gab es eine Entwicklung hin zu zivilen Rettungshunden. Dort wurde mit der systematischen Ausbildung von Lawinenhunden begonnen. Im zweiten Weltkrieg war bei den kriegführenden Ländern der Bedarf an Hunden wesentlich höher als im Ersten Weltkrieg. Die Besitzer geeigneter Hunde wurden kurzerhand von der Wehrmacht enteignet um den Bedarf an Rettungshunden zu decken.

Im Wesentlichen gab es zwei Typen von Hunden: Der Flächensuchhund, der verwundete Soldaten aufstöbern sollte und den Lawinenhund. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich außerdem der Trümmerhund. Zufällig bemerkte man, wie Hunde immer wieder Menschen in den Trümmern zerbombter Häuser aufspürten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm in der Bundesrepublik  Deutschland der Bundesluftschutzverband (BLSV) die Ausbildung von Rettungshunden in den Selbstschutzzügen. Als 1968 der BLSV umstrukturiert wurde, bedeutete dies auch das  Ende der Selbstschutzzüge und auch vorläufig für die Rettungshunde.

Wiederum in der Schweiz begann man mit der Arbeit mit Katastrophenhunden. Im Jahr 1972 wurde vom Schweizerischen Verein für Katastrophenhunde eine Ausbildungsanleitung herausgegeben. Es wurde erkannt, dass gut ausgebildete Hunde und Führer ein wertvolles Hilfsmittel bei der Suche vermisster und verschütteter Personen auch zu Friedenszeiten darstellen. Vor allem die erfolgreichen Rettungshundeeinsätze bei Erdbeben, zum Beispiel 1967 in Italien oder 1977 in Rumänien, verstärkten das Vertrauen in die Hunde.

Es waren wiederum Privatleute, die dann weiterhin die Arbeit mit Rettungshunden betrieben, da die Behörden glaubten mit teueren Ortungsgeräten wesentlich effektiver arbeiten zu können. Die Verantwortung für den Katastrophenschutz lag bei den Ländern und es stand den diversen Rettungshundestaffeln, die sich mittlerweile selbstständig gegründet hatten, frei, sich einer Hilfsorganisation, wie Technisches Hilfswerk, Feuerwehr oder Rotes Kreuz, anzuschließen. Weiterhin werden auch private Vereine für die Rettungshundearbeit gegründet.


 
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