Die Anzeige durch
Bellen
- A
u s f ü h r u n g:
Der Hund verharrt an der Stelle des intensivsten menschlichen
Geruchs (zum Beispiel aus Trümmern aufsteigend) oder direkt am
offen liegenden Opfer und bellt anhaltend bis sein Führer bei ihm
ist. Der Führer lokalisiert durch das Lautgeben die Fundstelle.
- V
o r t e i l e:
- Die Anzeige ist eindeutig.
Sie wird auch dann noch wahrgenommen, wenn der Hund
außer Sicht arbeitet. (Außer bei schlechten akustischen
Verhältnissen.)
- Sie ist direkt mit dem
Erfolgserlebnis des Findens verknüpft und erfolgt sofort.
- N
a c h t e i l e:
- Ein nicht verschüttetes
Opfer könnte durch einen bellenden Hund verängstigt
werden. (Flächensuche)
- Durch die lange Verweildauer beim Opfer ist die Möglichkeit gegeben,
dass das
Opfer den verharrenden Hund beeinflusst.
- Das Laut-Geben des Hundes wird nicht gehört: weil es durch andere
Geräusche
überdeckt wird; weil der Führer durch die Lage der
Fundstelle das Bellen rein
akustisch nicht wahrnehmen kann. (Geländemulde etc.)
- Der Führer hört das Bellen zwar, kann es aber schlecht
lokalisieren. In
unübersichtlichem Gelände dauert es dann manchmal lange,
bis er seinen Hund
findet. Nicht jeder Hund bellt aber zuverlässig längere
Zeit an einem Ort.
- Einem stark verausgabten
Hund fällt das Bellen schwer.
- Beim verschütteten Opfer
reicht das reine Bellen meistens nicht zur genaue
Lokalisierung aus.
- A
n w e n d u n g:
- Flächensuche
- Trümmersuche, wenn auf Grund des Untergrunds kein Scharren möglich
ist.
- Wassersuche
Die Anzeige mit
einem Gegenstand (Bringselverfahren)
- A
u s f ü h r u n g:
Der Hund findet, nimmt beim Opfer einen Gegenstand auf und kehrt
mit diesem Gegenstand im Fang zu seinem Führer zurück. Der Führer
nimmt dem Hund den Gegenstand ab und lässt sich vom angeleinten
oder frei laufenden Hund zum Opfer führen.
- B
e m e r k u n g:
Das Apportieren von Gegenständen, die der Hund mehr oder weniger
zufällig findet (Stöckchen etc.) ist sehr problematisch. Was
geschieht, wenn der bevorzugte Gegenstand nicht greifbar
ist?
In der Praxis der RH- Arbeit hat sich das B r i n g s e l als
Gegenstand am besten bewährt. Das Bringsel ist ein Lederstück
oder ähnliches Anhängsel am Halsband des Hundes, das dieser nach
dem Auffinden einer Person in den Fang nimmt und seinem Führer
apportiert.
- V
o r t e i l e:
- Die Anzeige wird im
Augenblick des Findens spontan eingeleitet. (Aufnehmen des
Bringsels)
- Der Hund arbeitet praktisch
lautlos.
- Die Verweildauer am Opfer ist kurz. Das Opfer wird durch den Hund
nicht geängstigt
und kann diesen auch nicht beeinflussen.
- Der Hund kann Freude oder Aggression problemlos im Bringen
kanalisieren, ohne
dass das Opfer auf irgend eine Art behelligt wird.
- Die Anzeige ist eindeutig
und der Hund leitet seinen Führer zum Opfer.
- N
a c h t e i l e:
- Vor allem in dichtem Gestrüpp und Unterholz kann das Bringsel leicht
vom Halsband
abgerissen werden oder der Hund bleibt hängen.
- Der durch Hitzeeinwirkung oder Erschöpfung stark hechelnde Hund lässt
das Bringsel
fallen. (Allerdings bellt ein Hund unter solchen Umständen
auch nicht gerne.)
- Lässt der Hund durch Ablenkung auf dem Weg zum Führer das Bringsel
fallen, ist es
fraglich, ob er es wieder aufnimmt.
- A
n w e n d u n g:
-
Flächensuche
Die Anzeige
ohne Gegenstand (Leeranzeige)
- A
u s f ü h r u n g:
Der Hund verlässt die gefundene Person und kehrt zu seinem Führer
zurück. Diesen macht er durch ein bestimmtes Verhalten darauf
aufmerksam, dass er gefunden hat. Die Verhaltenspalette reicht vom
stummen Anblicken bis zum Erfassen eines Kleidungsstückes seines
Führers oder der Leine. Der Hund leitet zum Opfer.
- V
o r t e i l e:
- Der Hund ist nicht durch
einen Gegenstand belastet.
- Er arbeitet meist lautlos.
- Das Opfer kann durch den
Hund weder gefährdet, noch belästigt werden.
- Der Hund zeigt seinem Führer
den Weg zur Person.
N a c h t e i l e:
-
Der Hundeführer muss sein Tier »lesen« können, um
dessen Verhalten richtig zu
interpretieren.
- Die Anzeige ist vom Auffinden zeitlich getrennt. Die Gefahr einer
zwischenzeitlichen
Ablenkung mit dem Resultat, dass der Hund seine Anzeige »vergisst«,
ist groß.
- Durch die Erwartungshaltung des Hundeführers ist die Gefahr des
Fehlverweisens (das
heißt der Anzeige ohne Finden) größer als bei anderen
Anzeigearten
- A
n w e n d u n g:
- Flächensuche
- Trümmersuche
- Wassersuche
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