Passau. Tierischen Besuch hatte kürzlich
der wieder einmal voll besetzte Malteser Seniorentreff. „Wir haben
heute viele zweibeinige und auch vierbeinige Besucher da“, erklärte
Leiterin Andrea Brodschelm eingangs. Die Rettungshundestaffel (RHS)
des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) stellte sich und ihre Arbeit vor.
Lebendig und mit viel Engagement berichtete Staffelleiter Karl
Deml, begleitet wurde er von Ursula Preis mit Hund Teddy und Ilona
Risinger mit Hund Aria. Die Vierbeiner bekamen an dem Nachmittag jede
Menge Streicheleinheiten von den begeisterten Besucherinnen.
„Sie leisten einen schönen Dienst für uns Menschen, wenn wir in
Notsituationen sind“, erklärte Karl Deml und ging zunächst auf die
Geschichte der Rettungshundearbeit ein, die bis ins 17. Jahrhundert
zurückreicht. 1893 wurde der Deutsche Verein für Sanitätshunde
gegründet.
Landesweit gibt es BRK-Rettungshundestaffeln seit
mehr als 35 Jahren, in Bayern sind es aktuell 35. Sie werden in der
Trümmer-, Flächen- und Wassersuche sowie im Mantrailing eingesetzt.
Die RHS im BRK-Kreisverband Passau wurde 2001 gegründet. Ihr
Einsatzgebiet ist der komplette Bereich Niederbayern-Oberpfalz.
Aufgaben sind das Retten von Personen aus dem Gefahrenbereich bzw.
Veranlassen der Rettung, Durchführen lebensrettender Sofortmaßnahmen
und Erstversorgung sowie Übergabe der Verletzten an den
Rettungsdienst.
Dabei wird unterschieden zwischen
Flächensuche, d. h. Suche vermisster Personen in unwegsamem Gelände,
und Trümmersuche. Darunter versteht man die Suche nach vermissten
Personen, die in eingestürzten Gebäuden oder anderen Trümmern
eingeschlossen oder verschüttet sind. Unterstützende Aufgabe zur
Flächensuche sind die Wassersuche sowie Mantrailing, d. h. die Suche
auch im dicht besiedelten Bereich.
Im Jahr 2022 wurden hier
6.140 ehrenamtliche Stunden geleistet. 24 Einsätze waren es 2022, in
diesem Jahr bisher neun. „Wir haben zwölf zweibeinige und 13
vierbeinige Mitglieder, sagte Karl Deml und stellte klar: „Wir wollen
lebende Menschen finden. Das ist uns sehr wichtig.“
In
Anschluss gab der Staffelleiter Informationen zu Voraussetzungen bei
Mensch und Hund, Ausrüstung, Prüfungen und vieles mehr. Zum Thema
Prüfungen betonte er: „Wenn der Hund durch die Prüfung fällt, ist
nicht er schuld, sondern immer der Mensch.“ Durch viele Beispiele aus
der Praxis gestaltete der den Vortrag bunt und beantwortete gerne die
zahlreichen Fragen der sehr interessierten Zuhörerinnen. Er beschloss
seine Ausführungen mit einer Einladung: „Schaut doch einmal bei uns
beim Training vorbei.“
„Es ist bemerkenswert, was Sie alles
leisten. Ohne Ehrenamtliche würde die Gesellschaft nicht
funktionieren“, betonte Andrea Brodschelm zum Schluss und bedankte
sich ganz herzlich.
PNP: 14.11.2023
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